Der KVP oder kontinuierliche Verbesserungsprozess steht für die ständige Qualitäts-Verbesserung von Unternehmensprozessen und Produkten.

Von Japan aus erobert seit den 80ern die erfolgreiche und auf den ersten Blick einfach klingende Unternehmensphilosophie kontinuierlich die Welt, sodass sie heute aus verschiedenen Branchen gar nicht mehr wegzudenken ist.

Toyota blickt schließlich auf jahrzehntelange Erfolge durch KAIZEN, wie der KVP in Japan genannt wird.

Durch den Kreislauf von PDCA-Zyklen tritt eine langfristige Veränderung (KAI) zum Besseren (ZEN) ein.

Langfristige Verbesserung von Unternehmensprozessen

Beim KVP steht nicht der direkte finanzielle Gewinn oder die Senkung von Kosten im Vordergrund, sondern stetige Qualitätssteigerung von Produkten und Prozessen.

Qualität zieht allerdings höhere Gewinne und langfristigen Erfolg mit der richtigen Marketingstrategie in der Regel nach sich.

Kundenzufriedenheit bestimmt Qualität

Wie zufrieden der Kunde beim Erhalten der Ware oder Dienstleistung ist, bestimmt im Qualitätsmanagement den Begriff der Qualität.

Der KVP ist keine Maßnahme, die man alle paar Monate oder Jahre auf einen Stichtag terminlich bestimmen kann und dann wirksam umsetzt.

Dafür ist es wichtig, den KVP bereits durch die Geschäftsführung in die Unternehmenskultur einzubinden und auch regelmäßig vorzuleben.

Am besten schon bei der Unternehmensgründung, wenn man am Business Plan arbeitet und sich über die ersten Arbeitsabläufe Gedanken macht.

Auch bei großen Unternehmen können alle Angestellte in der Firma das Bewusstsein für Verbesserungspotenziale und den Verbesserungsanspruch des Unternehmens für den eigenen Arbeitsbereich entwickeln und sollten dazu aktiv angeregt und unterstützt werden.

Anstatt großer Unternehmensumwälzungen, die auch zu ebenso großen Problemen führen können, werden kleine Verbesserungen angestrebt für langfristigen Erfolg.

Wie wichtig sind kleine Veränderungen?

In einer kleinen Beispielrechnung siehst du, was stetige Verbesserung im Unternehmen für Auswirkungen haben können.

Man denkt eine tägliche Veränderung der Leistung um 0,1% wirkt sich möglicherweise kaum auf das Unternehmensergebnis aus.

Am Beispiel wird aber deutlich, wie sich derart minimale Veränderungen im Laufe eines Jahres aufaddieren können.

Qualitätsorientiertes Unternehmen    1,001^365=1,44           = 44% Qualitätssteigerung

Stagnierendes Unternehmen                1,000^365=1

Sterbendes Unternehmen                     0,999^365=0,694       = 30,6% Qualitätsabbau

Natürlich ist das Beispiel überspitzt ausgedrückt, weil man dafür jeden Tag etwas finden und schließlich auch von da an konsequent umsetzen müsste.

Bei Veränderungen von 0,1% reden wir aber schon über minimalste Verbesserung von Unternehmensprozessen, Einsparungen in Arbeitsprozessen, Zeitabläufen, Materialbeschaffung und Lieferwegen.

Dafür müssen kontinuierlich Potenziale identifiziert, in eine konkrete Maßnahme umgesetzt und von allen Mitarbeitern konsequent angewendet werden.

Jeder Angestellte hat die Möglichkeit etwas in ihrem oder seinem Arbeitsumfeld zu verbessern.

Wie wichtig sind Mitarbeiter?

Aber welche Motive hat ein Mitarbeiter, um Ideen zu entwickeln und sein Umfeld zu verändern und was können mögliche Anreize dafür sein?

Für Verbesserungsideen benötigt ein Unternehmen Mitarbeiter, die eine hinreichende Leistungsbereitschaft und -fähigkeit besitzen.

Leistungsbereitschaft wiederum beruht auf bereits vorhandenen Antrieben (intrinsische Motive) oder betrieblichen Anreizen (extrinsische Motive).

Ein Blick in Betriebe mit einer hohen Innovationsfähigkeit zeigt: Es reicht nicht nur die Abläufe anzupassen, es muss auch ein kultureller Wandel im Unternehmen vollzogen werden.

Zur Implementierung eines erfolgreichen Innovationsmanagements benötigen Unternehmen:

Fähigkeit (fachliches Können),

Bereitschaft (das persönliche Wollen),

Möglichkeit (das operative Dürfen) und

Zulässigkeit (das soziale Dürfen).

Zur Verbesserung der Bereitschafft müssen Antriebs- und Anreizprobleme abgebaut werden und im besten Falle jeder einzelne Mitarbeiter über die eigenen persönlichen Motive angesprochen werden.

Hierzu greifen Führungskräfte gute Einwände und Ideen aus dem Arbeitsinhalt auf und setzen sie in passgenaue Maßnahmen zur Förderung der Arbeitsleistung und der Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter um.

Vorschläge für Verbesserung von Unternehmensprozessen werden mit dem Ziel der Produktivitäts- oder Wirtschaftlichkeitsverbesserung gesammelt.

Wenn daraufhin Arbeitsplätze reduziert werden, sendet man doch den Mitarbeitern genau das falsche Signal.

Ideenmanagement muss als ernste Aufgabe mit Konzept im Unternehmen verstanden werden.

Analysiere und reduziere die wichtigsten Probleme zuerst, wie Zeitdruck oder bürokratische Regeln.

Definiere die Ressourcen und erfasse das Wissen für die einzelnen Prozesse und passe die dazugehörigen Prozesse regelmäßig an.

Durch die Erfassung und Ergänzung von relevanten Kennzahlen und Vorgängen in einer Workflow-Software bekommen alle Beteiligten und Verantwortlichen einen besseren Einblick ins Unternehmen.

 

Welche Ergebnisse kannst du erwarten?

Ein Unternehmen kann sich nach internationalen Standards zertifizieren lassen in einem externen Audit, sobald ein Unternehmen erfolgreich Qualitätsmanagement betreibt. (z.B. ISO 9001, IATF 16949)

Hierzu sollte richtigerweise entweder im Unternehmen ein Qualitätsbeauftragter oder Qualitätsmanager angestellt sein und die Vorbereitungen treffen oder die Aufgabe an externe Dienstleister vergeben werden.

In verschiedenen Branchen wie zum Beispiel der gesamten Automobilbranche setzen Kunden eine Zertifizierung voraus, damit überhaupt eine Zusammenarbeit entstehen kann.

Insofern strahlt die Zertifizierung Sorgfältigkeit und Organisation im Unternehmen auf Kunden und Mitarbeiter aus und sorgt so für mehr Sicherheit, Standing und Vertrauen am Markt.

Besonders wer sich international um Kunden und Aufträge bemüht, hat mit einer internationalen Zertifizierung bessere Chancen.

Für das Unternehmen ergeben sich noch mehr Vorteile:

  • Verschwendung von Ressourcen verringern
  • Abbau von Zeitfressern
  • Verbesserungen bei der Qualität
  • Höhere Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit
  • Steigerung der Kooperation im Unternehmen
  • Kreativeres Arbeitsumfeld
  • Flexibilität für Veränderungen am Markt
  • Höhere Skalierbarkeit
  • Gewinnsteigerung